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Hinweis: Innerhalb dieses Projektes werden die beiden Begriffe „Versuch“ und „Experiment“ aus Gründen der Vereinfachung als gleichwertig angesehen. Die Begriffe „experimentieren / Experiment“ könnten also durch die Wörter „einen Versuch durchführen / Versuch“ ersetzt werden und umgekehrt.
Diese etwas theoretisch klingende und kurz gefasste Definition zum Experimentieren bzw. zum Experiment wird im Folgenden konkreter erläutert.
Dem besseren Verständnis dient folgende kurze Geschichte, in der sich die sich anschließenden Erläuterungen widerspiegeln.
Das Experimentieren bzw. das Experiment ist dadurch gekennzeichnet, dass
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1846 starben mehr als ein Drittel der in der Wiener Gebärklinik eingelieferten Frauen am Kindbettfieber. Der Wiener Arzt Dr. Ignaz Semmelweis (1818-1865), der die Leitung der Klinik übernommen hatte, wollte sich damit nicht abfinden. Die Verantwortlichen, die er mit der hohen Sterblichkeitsziffer konfrontierte, zuckten nur mit den Schultern. Zu diesem Zeitpunkt war die Existenz von Bakterien vollkommen unbekannt. Semmelweis fiel auf, dass viele Ärzte an Leichen Untersuchungen vornahmen, bevor sie in den Kreißsaal gingen, um Geburtshilfe zu leisten. Keiner dieser Ärzte wusch sich die Hände. Semmelweis hatte folgende Idee: In der Tatsache, dass sich die Kollegen nicht die Hände wuschen, könnte die Ursache für die hohe Sterblichkeitsrate liegen. Seine Kollegen reagierten empört. Es war für sie unvorstellbar, davon auszugehen, dass sie selbst Schuld an der hohen Sterblichkeitsrate waren! Um seine Vermutung zu belegen, wies er die Ärzte an, sich auf dem Weg zum Kreißsaal die Hände mit Chlorkalk zu waschen. Einige Zeit später war die Sterblichkeit auf etwa zwei Prozent gesunken. Trotz seiner Erfolge wurde seine Arbeit in der Klinik nicht anerkannt. Erst mehrere Jahre später führte eine Überprüfung seiner Maßnahmen zu entsprechenden Veränderungen in den Kliniken.“ |
Definitionen „Vermutung“ / „Hypothese“ unklar?
Vermutung
Eine Vermutung ist eine Aussage, die aufgrund eines erkannten Problems formuliert wird.
Ihre Formulierung beruht nicht
– zwingend auf logisch eindeutig nachzuvollziehenden Grundlagen,
– auf einer bestehenden Theorie bzw. bereits bekannter und bewiesener Tatsachen.
Vereinfacht könnte man sagen, dass man meint, etwas könnte so sein und man möchte das gerne überprüfen. Die sich anschließende Vorgehensweise zur Überprüfung der Vermutung ist dennoch so genau und sorgfältig wie möglich.Hypothese
Eine Hypothese (griech.: hypóthesis „Unterstellung“) ist eine Aussage, die aufgrund eines erkannten Problems formuliert wird.
Ihre Formulierung beruht auf einer Begründung, d.h. bereits vorhandene, bekannte Tatsachen und/oder Theorien haben einen entscheidenden Einfluss auf den Inhalt der Hypothese und der sich anschließenden, genau geplanten Vorgehensweise zur Überprüfung der Hypothese.
Typisch für die Überprüfung einer Hypothese sind veränderbare Bedingungen (Variablen) und Beobachtungen, die in Form von Messwerten erfassbar sind.
Unterschiede: qualitativer oder quantitativer Versuch
Qualitative Versuche befassen sich mit relativ einfachen Fragestellungen, zeigen einen einfacheren Versuchsaufbau bzw. -Ablauf und sind dementsprechend wesentlich einfacher durchzuführen. Bei den damit verbundenen Fragestellungen, Vermutungen oder Hypothesen will man nur wissen, wie sich „die Natur grundsätzlich verhält“. Die gemachten Beobachtungen lassen meisten nur die Antworten „Ja“ oder „Nein“ zu. Erst danach befassen sich weitere Versuche damit, wie genau oder wie oft etwas in der Natur geschieht. Damit wird die qualitative Versuchsstufe erreicht.
Quantitative Versuche besitzen meistens eine aufwendigere und komplexere Versuchsdurchführung. Außerdem beruhen quantitative Versuche auf mehr oder weniger aufwendigen Messverfahren, die relativ exakt zahlenmäßig erfassbare und abgestufte Daten liefern. Diese können in der Regel auch unter statistischen Gesichtspunkten ausgewertet werden.
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Wer möchte, kann schon zusätzlich das Arbeitsmaterial FW 6 „Protokollieren“ benutzen
Kein so guter Weg, aber besser als gar nichts: 😆 Denke daran, trotz der vielen Dinge, die mit der Planung, Durchführung und Auswertung eines Experimentes zu tun haben: Experimentieren macht viel Spaß, erst recht, wenn alles bedacht wurde! |
Abb. AW 5-1 Vorschlag zum Fließdiagramm „Experimentieren“:
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