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Die Ölpalme
Die Ölpalme (Elaeis guineensis / engl.: oil palm) kann über 20 Meter hoch werden. Die Wurzeln verbreiten sich sowohl flach im Boden, als auch mehrere Meter tief. |
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Vorkommen und Nutzung der Ölpalme Die Ölpalme stammt ursprünglich aus Westafrika und wurde zur Zeit der Kolonisation in Malaysia und Indonesien eingeführt. Heute befinden sich die größten Anbauflächen in Asien (Malaysia, Indonesien), Lateinamerika und Westafrika. Hauptverbraucher von Palmöl sind Indien, die EU und China (siehe Abb. AB 6_2.2-6/7) .Zurzeit werden noch etwa 70% des gewonnenen Palmöls in der Nahrungsmittelindustrie, etwa 25% in der Kosmetikindustrie (Seifen, Kosmetika, etc.) und etwa 5% zur Energiegewinnung (Treibstoff) genutzt. Auch wenn die zuletzt genannte anteilige Nutzung gering erscheint, ist es doch dieser Bereich, der zunehmend nach Palmöl verlangt. So hat sich die Beimischung von verarbeitetem Palmöl in Biokraftstoffen in der EU von 2005 bis 2014 verfünffacht.Die wachsende Nachfrage nach Palmöl ist verbunden mit der Rodung großer Waldflächen, vor allem Regenwälder. Dieses geschieht zum großen Teil ohne Genehmigung, wird aber kaum rechtlich verfolgt. Ende Oktober 2015 zogen riesige Rauchfahnen, ausgelöst von Brandrodungen auf der Insel Sumatra, über ganz Indonesien bis zu den Philippinen. Das Bild aus dem Jahre 2013 (jeder rote Punkt ist ein Brandrodungsort) zeigt, dass dieser Vorgang nicht einmalig ist! |
Neben der Vernichtung von stabilen Ökosystemen durch Rodungen ist der Einsatz von Chemikalien gegen Schädlinge in den Palmöl-Monokulturen zu erwähnen. Gezielte Injektionen von Insektiziden in die Ölpalme sind noch die Ausnahme. Diese werden im Innern des Stammes nach oben in die Blätter transportiert und vernichten die das Blattmaterial fressenden Raupen.
Schädlinge (engl.: „pest“, häufig mit einem Zusatz, z.B. „insect pest“)
Sammelbezeichnung für Organismen (Insekten, Pilze, Würmer, etc.), die den Ertrag von Nutzpflanzen verringern oder Vorräte zerstören und so den wirtschaftlichen Erfolg des Menschen reduzieren. Es handelt sich dabei nicht um einen biologischen Fachbegriff.
Ein weiteres Problem, das nicht übersehen werden darf ist, dass an vielen Orten des Anbaus nicht mehr Kleinbauern ihre eigenen Felder bearbeiten, sondern große Konzerne, die Art und Weise des Wirtschaftens mit der Ölpalme bestimmen. Verschiedenste Organisationen (WWF, Greenpeace, etc.) versuchen auf ökologische und wirtschaftliche Missstände aufmerksam zu machen.
Für Verbraucher ist es wichtig zu wissen, dass der Hersteller eines Produktes angeben muss, welches Pflanzenöl enthalten ist. Das gilt natürlich auch für Palmöl!
Eine Alternative, um Ökosystemvernichtung durch die Plamölgewinnung zu verringern verspricht die moderne Biotechnologie. Wissenschaftler habe ein Verfahren entwickelt, Palmöl im Labor mit Hilfe von Mikroorganismen herzustellen. Die erste Produktionstätte ist ein Betrieb gegangen.
siehe hier: https://www.c16bio.com/ (Zugriff: 2019-11-20)
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Die folgenden Links (Filme) befassen sich
https://vimeo.com/perfektes_Fett_oder_Rohstoff (Zugriff: 2018-08-10) |
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