zurück zur Übersicht: Arbeitsblätter (AB) Kapitel 2
Eine Alternative zum Haushaltszucker, die schon seit einigen Jahren zu Diskussionen führt, ist die Isoglucose, auch High Fructose Corn Sirup (HFCS oder HFS oder HFC) genannt. Manchmal wird als Abgrenzung zum Invertzucker (siehe AB 10_2.1 Zuckeralternativen) auch von Glucose-Fructose-Sirup gesprochen.
Bei dem HFCS handelt es sich um ein Gemisch der beiden Zucker Glucose und Fructose, wobei die Fructose einen deutlich höheren Anteil hat. Ausgangspunkt ist meistens Mais. HFCS kann in folgenden Produkten zur Süßung eingesetzt werden: Süß- und Backwaren, Bonbons, Gummibärchen, Pralinen, Marmelade, Süßspeisen Speiseeis, Erfrischungsgetränken, Tomatenketchup u.a. In den USA hat HFCS in vielen Bereichen die Saccharose als Süßungsmittel verdrängt. Neben der Tatsache, dass die zur Produktion von HFCS eingesetzten Enzyme mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen gewonnen werden, wird über HFCS noch aus einem anderen Grund diskutiert. HFCS wird verdächtigt, für die zunehmende Fettleibigkeit, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, verantwortlich zu sein. Grundlagen dieser Annahme waren zum einem empirische Erhebungen von Medizinern nach steigendem Einsatz von HFCS in der Lebensmittelindustrie. Zum anderen zeigten z.B. Tierversuche mit Ratten Kennzeichen von größerer Fettleibigkeit und anderen Organschäden bei vermehrter Aufnahme von HFCS. Vermutet wird, dass die über die Leber verstoffwechselte Fructose dafür verantwortlich ist. |
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Gegen diese Vorwürfe wendet sich vor allem die Stärkeindustrie in den USA. Ein Vergleich von herkömmlichen Zucker – Saccharose – und HFCS stellt sich aus ihrer Sicht folgendermaßen dar:
Diese Aussagen sind fachlich korrekt, allerdings ist der Fructoseanteil bei der Zerlegung von Saccharose im Organismus geringer, als der in HFCS. Außerdem geht es darum, dass mit den vielen mit HFCS angereicherten Lebensmitteln zuviel von diesem Gemisch und damit auch von Fructose aufgenommen wird. Um Missverständnisse zu vermeiden: Es geht nicht darum, dass ein gesunder Mensch reichlich Obst isst, das natürlicherweise Fructose enthält! Leider muss zur Zeit davon ausgegangen werden, dass es noch keine eindeutige Beweisführung auf biochemischer bzw. stoffwechselphysiologischer Ebene dafür gibt, ob und wenn ja, worin eventuelle Ursachen für die von den Kritikern befürchtete negative Wirkung von HFCS liegt. Empirische Untersuchungen und Beobachtungen aus Experimenten scheinen bisher für eine Beschränkung oder sogar ein Verbot der Verwendung von HFCS nicht auszureichen. Dieses musste auch Mexiko erfahren. Seit Beginn der 90ger Jahre exportierten US-Firmen zunehmend Süßigkeiten und Limonaden in das Land, die unter Verwendung von HFCS hergestellt worden waren. Der Konsum nahm vor allem bei Kindern und Jugendlichen zu. Mediziner wiesen auf die Zunahme von Übergewichtigen und das steigende Risiko von Diabetes hin. 2001 belegte Mexiko alle Produkte, die mit HFCS gesüßt wurden mit einer zusätzlichen Steuer von 20%. *In Zusammenhang mit einigen Handelsabkommen zwischen Ländern werden bei Problemen nicht staatlichen Gerichte aktiv, sondern so genannte geheime Schiedsgerichte. Bei dem z.Zt. verhandelten TTIP – geplanten Handelsabkommen zwischen den USA und der EU – ist noch nicht entschieden, ob es auch hier bei diesen geheimen Schiedsgerichten bleibt. |
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Die folgenden Links bieten einige Quellen zum Weiterlesen bzw. Informieren und Diskutieren bezüglich HFCS an. Deutsch: https://www.aerztezeitung.de/news/news_ticker/article/945677/isoglukose-zuckersirup-problem-koennte.html (Zugriff: 2019-05-18) Englisch: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20219526 (Zugriff: 2016-01-10) |
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https://www.youtube.com/watch?v=sh4yooZpYLE (Zugriff: 2016-01-11) |
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