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Die Pflanze Jatropha curcas (Purgiernuss) gehört zu den Wolfsmilchgewächsen. Sie stammt ursprünglich aus dem tropischen Mittel- und Südamerika. Inzwischen wird sie auch in Teilen Afrikas und Asiens großflächig angebaut. Genaue Zahlen gibt es nicht, aber 2018 ging man weltweit von mehr als 900.000 ha Anbaufläche aus.
Die Jatropha-Pflanze kann ursprünglich auf den verschiedensten Brachflächen ohne jegliche landwirtschaftliche Maßnahme (Dünger, Bewässerung) wachsen. Zunächst wurde die ganze Pflanze als Heckenschutz gegen Bodenerosion, ihre Samenschalen als Brennmaterial und ihr Öl aus den Samen als Schmiermittel und zur Seifenherstellung genutzt. Jatropha wird in der Regel nicht zu den Energiepflanzen mit der Kennzeichnung „Bioanbaumasse“, wie z.B. Mais oder Zuckerrüben, gerechnet. Der Grund dafür liegt darin, dass diese Pflanze meistens nicht auf fruchtbaren Ackerflächen angebaut wird und damit nicht in direkter Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion steht. Der Verarbeitungsprozess der Samen ist grundsätzlich mit dem der Rapssamen vergleichbar. Die Umesterung (siehe Material VI) erfolgt in der Regel auf chemischem Wege. Dieses durch die Aktivitäten geeigneter Mikroorganismen und deren Enzyme zu ersetzen ist möglich. Eine weitere Möglichkeit, das Jatropha-Öl zu verwerten, ist die Pyrolyse (siehe hier). Über die Pyrolyse-Produkte und den Einsatz entsprechender Katalysatoren wird ebenfalls Diesel oder Kerosin hergestellt. Inzwischen regt sich in mehrfacher Hinsicht Kritik an der Biokraftstoff-Herstellung aus Jatropha:
Wie sich die weitere Nutzung dieser „Energiepflanze“ entwickeln wird, ist schwer vorhersehbar.
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Links zu Camelina (Zugriff gilt für alle: 2021-12-11): https://de.wikipedia.org/wiki/Leindotter#Verwendung
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