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Vorbemerkung: Die genannten Produktionsmengen, Ausgangsstoffe und Flächenangaben, beziehen sich in erster Linie auf die herkömmlichen Biokraftstoffe aus der ersten Generation. Die Biokraftstoffe, die der zweiten Generation – auch als fortschrittliche Biokraftstoffe bezeichnet (siehe hier) – zugeordnet werden können, sind in Deutschland selten. Die der dritten oder sogar vierten Generation sind bisher in Deutschland fast nicht vertreten bzw. im Stadium der Forschung bzw. der Umsetzung entsprechender Verfahren in größere industrielle Maßstäbe. In Deutschland wurden Biokraftstoffe erstmals in den 70er Jahren thematisiert. Der damalige Grund war die sogenannte „Ölkrise“, ausgelöst durch starke Preisanstiege beim Rohöl (1973, 1979/80). Heute sind Biokraftstoffe aufgrund der zunehmenden Erderwärmung wieder im Gespräch. Während die einen in der Produktion und dem Einsatz von Biokraftstoffen einen Vorteil für die Umwelt sehen, teilen andere diese Meinung allerdings nicht (siehe Abb. AV EB_6-2). Weltweit wurden 2019 fast 86 Mio. Tonnen Biokraftstoff in Form von Bioethanol produziert (Abb. Mat.II-5). Die weltweite Produktion von Biodiesel betrug 2017 etwa 26 Mio. Tonnen (Abb. Mat.II-6). Das ist deutlich weniger als Bioethanol. In Deutschland zeigt sich allerdings ein anderes Bild, denn hier wurde 2017 erheblich mehr Biodiesel als Bioethanol hergestellt. Palmöl wird weniger zur Biodiesel-Herstellung eingesetzt als Raps. Es gibt jedoch große Probleme in Zusammenhang mit den angelegten Plantagen bzw. der Ökosystemzerstörung (AB 6_2.2 und Mat. I). Schließlich muss auch der Soja-Anbau unter Umweltgesichtspunkten kritisch gesehen werden (AB 7_2.2). Ganz andere Dimensionen erreicht die Flächennutzung für die Biokraftstoff-Herstellung z.B. in den USA: Im Jahr 2019 wurde alleine für den Maisanbau eine Anbaufläche genutzt, die etwa der Fläche von Deutschland entsprach (= 357.386 km2). Etwa 40 % davon wurden für die Ethanolproduktion genutzt Quelle: https://www.regenwald.org/petitionen/1206/brasilien-bitte-kein-zuckerrohr-ethanol-aus-dem-regenwald (Zugriff: 2020-12-12)
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Zu den in den beiden Abbildungen genannten Daten ist nochmals anzumerken, dass es sich dabei fast ausschließlich um die Biokraftstoffe aus der sogenannten 1. Generation handelt.
*Vor allem unterschiedliche deutsche Quellen zeigten teilweise stark voneinander abweichende Werte. Das betrifft vor allem die Werte von verwendetem Palmöl bei der Biodiesel-Herstellung.
Umrechnungsfaktoren:
1 t Bioethanol = 1.265,82 L. / 1 t Biodiesel = 1.136,36 L.
1000 L. Bioethanol = 0,79 t / 1000 L. Biodiesel = o,84 t
Rohstoffe zur Herstellung von Bioethanol / Biodiesel |
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Rohstoff | Biomasseertrag (ca. t/ha) | erforderliche Biomasse pro Liter (ca. kg/L) |
Mais | 9,0 | 2,4 |
Weizen | 7,2 | 2,6 |
Roggen | 4,9 | 2,4 |
Triticale | 5,6 | 2,5 |
Zuckerrüben | 58,0 | 9,3 |
Zuckerrohr | 73,0 | 11,4 |
Rapsöl | 3,5 | 2,2 |
Sojaöl | 2,9 | 4,6 |
Palmöl | 20,0 | 4,5 |
Tab.1 Rohstoffe / Bioethanol u. Biodiesel-Herstellung
Quellen: https://wissenwiki.de/Bioethanol https://wissenwiki.de/Biodiesel
1. Diese Aufgabe lässt sich zumindest in Ansätzen auch ohne genaue Kenntnisse über die verschiedenen Biokraftstoffe beantworten. Sie bezieht sich allerdings in erster Linie auf die Biokraftstoffe der 1. Generation.
Begründe, warum die folgende Stichwortauswahl zu Diskussionen über die Biokraftstoffe führen kann: Genauere Informationen zu diesen u.a. Begriffen finden sich übrigens im Mat.I . |
Ausführliche Informationen zur Produktion in den Jahren 2020/21 liefert die folgende Quelle zum globalen Markt für Öl- und Proteinpflanzen (englisch):
https://www.ufop.de/files/7216/1649/5848/UFOP_SupplyReport_2020-2021__120321.pdf (Zugriff)
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