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Beobachten


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Du sollst einen Gegenstand, ein Lebewesen oder einen Vorgang beobachten.
Was heißt eigentlich „beobachten“?

Beobachten bedeutet:
Strukturen und Sachverhalte bewusst mit einem/den Sinnesorgan/en wahrnehmen.

Beobachten

Um es gleich zu sagen : Nur mal so gucken, z.B. Bilder oder Filme auf dem Smartphone anschauen, hat wenig mit der Tätigkeit des „Beobachtens“ zu tun.

So einfach dir das „Beobachten“ zunächst erscheint: Alle anderen Methoden (das Beschreiben, Ordnen, Analysieren, Untersuchen, Experimentieren…) sind ohne die Fähigkeit des korrekten Beobachtens nicht zu schaffen!

Und… wie die Definition sagt, muss das Beobachten nicht zwingend nur mit dem Auge bzw. dem Sehen verbunden sein, es kann auch gehört, gerochen, geschmeckt oder betastet werden!

Die Beobachtung ist eine wissenschaftliche Methode, bei der Folgendes beachtet werden muss:

Etwas beobachten hat einen bestimmten Grund, die so genannte „zielgerichtete Beobachtung“.

Dementsprechend wird genau festgelegt,

  • was zu beobachten ist
  • wann beobachtet wird
  • wo beobachtet wird
  • vom wem beobachtet wird
  • ob Beobachtetes notiert (Text, Skizze) werden soll oder nicht

Aufgrund einer Beobachtung können

  • Fragen gestellt werden
  • Vermutungen geäußert werden
  • Hypothesen aufgestellt werden

Zu unterscheiden ist zwischen

  • der „Objekt-Beobachtung“, d.h. ein Gegenstand (z.B. Tier, Gerät) wird beobachtet;
  • der „Prozess-Beobachtung“, d.h. ein Vorgang in Zusammenhang mit einem Gegenstand (z.B. Verteilung von Tinte in Wasser) wird beobachtet;
  • der „direkten Beobachtung“, d.h. der Beobachtungsgegenstand wird unmittelbar erfasst;
  • der „indirekte Beobachtung“, die Spuren und Auswirkungen des Beobachtungsgegenstandes (z.B. Fraßspuren am Blatt) werden erfasst;
  • der „Kurzzeit-Beobachtung“, d.h. zeitlich unmittelbar (z.B. Ausrichtung der Blüte nach dem Sonnenstand);
  • der „Langzeit-Beobachtung“, d.h. über Stunden, Tage oder gar Wochen (z.B. Veränderung eines Baumes in den Jahreszeiten);
  • der „qualitativen Beobachtung“, d.h. die Beschaffenheit und/oder der Zustand des Beobachtungsgegenstandes (z.B. Sauerstoffgehalt in einem Aquarium);
  • der „quantitativen Beobachtung“, d.h. Dinge, die im Hinblick auf den Beobachtungsgegenstand zu messen sind (z.B. Anzahl von Wasserflöhen in einem Gewässer).

Zuvor Genanntes wird auch als „gezielte Beobachtung“ bezeichnet.
Natürlich gibt es auch den Fall der „zufälligen Beobachtung“, bei dem sich Fragen ergeben können.

 Vergiss nicht: Eine Beobachtung darf keine Bewertung oder gar Interpretation enthalten!!

Du kannst das richtige Beobachten üben, indem du
-einen Baum beobachtest und deine Beobachtung in Form einer Skizze (muss nicht künstlerisch schön sein!) und/oder eines Textes (muss nicht ausformuliert sein!) festhältst,
-die Reaktion einer Venusfliegenfalle (=Fliegen fressende Pflanze) beobachtest.Du kannst auch die beiden folgenden Abbildungen benutzen.Verfahre wie zuvor gesagt.Wenn du einem Mitschüler/einer Mitschülerin von deinen Beobachtungen erzählst, achte auf dessen/deren Fragen. Sie helfen dir dabei u.a. dabei, deine Beobachtungen genauer zu formulieren. Was hast du zwar beobachtet, aber nicht erwähnt? Worauf hast du nicht (so genau) geachtet?

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Abb. FW 1-1 Kastanienbaum

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Abb. FW 1-2 Venusfliegenfalle / Schließvorgang (Animation)
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