zurück zur Übersicht: Arbeitsblätter (AB) Exkurs A
Wenn die Umgebung extrem kalt oder heiß, sehr trocken und/oder nahezu sauerstofffrei ist, stoppt die Verwesung von Leichen nach kurzer Zeit. Diesen Vorgang nennt man Mumifikation. In einer lederartigen Hauthülle bleibt die Leiche über eine lange Zeit so gut erhalten, dass man innere Organe, Gewebe und Zellen mit Hilfe verschiedenster Methoden gut untersuchen kann.
1991 wurde im Gletschereis der Ötztaler Alpen eine Kältemumie gefunden, die als „Ötzi“ (Abb. AB EA_2-1) weltbekannt wurde. Bereits 1977 wurde die Kältemumie eines ca. 6 bis 8 Monate alten Mammuts (Abb. AB EA_2-1) im sibirischen Dauerfrostboden entdeckt.
Eine wichtige Frage, der Wissenschaftler in Zusammenhang mit solchen Funden nachgehen, lautet: „Wie alt ist diese Mumie?“
Hinweis: Zum Verständnis des folgenden Textes und der dazugehörigen Abbildung (Abb. AB EA_2-3) ist es hilfreich, die Grundbegriffe des Atomaufbaus und den Begriff „Isotop“ zu kennen (siehe auch: Exkurs A „Chemie gar nicht so schwer”).
Die bekannteste naturwissenschaftliche Methode zur Altersbestimmung von organischen Materialien, z.B. Mumien, ist die 1946/47 von W.F. Libby entwickelte 14C-Methode. (Abb. AB EA_2-2 / Abb. AB EA_2-3)
Grundlagen der 14C-Methode: Die Entstehung von 14C hat seinen Ursprung in den oberen Schichten der Atmosphäre. Durch „Beschuss“ eines Stickstoffatoms mit Neutronen kommt es zu einer Veränderung im Kern des Stickstoffatoms: Ein Neutron wird gewissermaßen „eingefangen“ und dafür ein Proton „abgegeben“. Aus einem 14N-Kern ist ein 14C-Kern entstanden. Stoffkreislauf und 14C-Methode: Mit Hilfe spezieller Geräte kann die noch vorhandene Anzahl der 14C -Isotope gemessen werden. Zur Berechnung des Todeszeitpunktes dient dann das vorliegende Verhältnis von 12C : 14C. |
Diese Methode zur Altersbestimmung von organischem Material wird in der Archäologie häufig angewandt. An vier verschiedenen Instituten wurden mehrere Gewebeproben aus der Mumie „Ötzi“ getestet.
Das Ergebnis war eindeutig: Die Lebenszeit des Mannes aus dem Eis liegt über 5000 Jahre zurück, und fällt in eine Zeit, in der in Europa die Einführung des neuen Werkstoffes Kupfer zu einem grundlegenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel führte.
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Wer sich genauer mit dieser Methode der Altersbestimmung befassen möchte, findet z.B. hier ausführliche Informationen:
http://goerdeler.lspb.de/cms_alt/gghtml/oetzi/OETZI_5.HTM (Zugriff: 2018-08-10) https://de.wikipedia.org/wiki/Altersbestimmung_(Archäologie) (Zugriff: 2015-12-13) http://www.spektrum.de/lexikon/biologie-kompakt/altersbestimmung/466 (Zugriff: 2015-12-13) |
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