zurück zur Übersicht: Arbeitsblätter (AB) Kapitel 2
Allgemeine Informationen zu Omega-Säuren findest du in Kap. 2.2 „Fette“ und dem Arbeitsmaterial AB 4_2.2 „Wale, Fische, Krebse und Algen – Öle aus dem Meer„.
Nahrungsergänzungsmittel (NEM)
Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel, die die allgemeine Ernährung ergänzen. Sie erhöhen die Versorgung des menschlichen Stoffwechsels mit bestimmten Nähr- oder Wirkstoffen. Da sie Nahrungsmittel sind, gilt für sie das Lebensmittelrecht und nicht das Arzneimittelrecht, d.h. unter anderem, dass die Hersteller weder einen Wirksamkeits- noch Unbedenklichkeitsnachweis erbringen müssen.
verändert nach:
https://de.wikipedia.org/wiki/NahrungsergänzungsmittelWikpedia (Zugriff:2015-12-13)
http://www.bfr.bund.de/cm/343/nahrungsergaenzungsmittel_vertrieb_ueber_aerzte_und_apotheker.pdf (Zugriff:2015-12-13)
Auch Omega-3-Säuren werden als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben. Es handelt sich meistens um Fischöl, das sich – vermischt mit Gelatine – in einer Kapsel befindet. Einige Produkte enthalten auch aus Krill oder Algen gewonnene Omega-Säuren.
Die Wirkungen dieser Präparate sind umstritten. Es gibt Untersuchungen, die ihnen eine positive Bedeutung bei der Gesunderhaltung und sogar bei der Steigerung der Lernfähigkeit von Kindern bescheinigen, andere Untersuchungen verneinen dieses. |
Functional Food ( = funktionale Lebensmittel)
Dabei handelt es sich um Lebens- oder Genussmittel, die mit zusätzlichen Inhaltsstoffen angereichert sind und mit einem positiven Effekt auf die Gesundheit beworben werden, der jedoch nicht wissenschaftlich nachgewiesen sein muss.
verändert nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Functional_Food (Zugriff: 2015-12-13)
Zur Gruppe „Functional Food“ gehören inzwischen sehr viele Nahrungsmittel, z.B. die sogenannten „Probiotischen Joghurts“, die bestimmte Bakterienkulturen enthalten und so positiv auf den Darm wirken sollen. Andere Zutaten in Lebensmitteln können z.B. sein: Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und auch Omega-3-Säuren. Bei Margarine ist die Zugabe von Omega-3-Säuren schon länger der Fall. Ein neueres Beispiel ist das „Omega-Brot“. 100 g dieses Brotes enthalten ungefähr 45 mg EPA/DHA (siehe Kap. 2.2 „Fette“). Seit einiger Zeit gibt es auch „Omega-Wurst“. Weitere Produkte, die mit Omega-Säuren angereichert werden sollen, sind Pizzen und Nudeln. Für den Verbraucher sollten zumindest die verwendeten Mengen an zugesetzten Omega-Säuren erkennbar sein. Ein ganz anderer Weg, Lebensmittel mit Omega-Säuren anzureichern, also z.B. ein „Omega-Ei“ zu erzeugen, besteht darin, bei der Fütterung des Geflügels Leinsamen, spezielle Algen oder künstlich zugesetzte Omega-Säuren zu verwenden. Dazu ist u.a. zu sagen, dass Hühner aus Freilandhaltung natürlicherweise einen deutlich höheren Omega-3-Anteil in den Eiern aufweisen als Hühner aus Käfighaltung. Ursache ist die vielfältigere Ernährung der Hühner in Freilandhaltung. Neben Körnern fressen sie auch frische Pflanzen, Würmer, Insekten, Schnecken, etc. |
Ein dritter Weg, den Omega-3-Säure-Gehalt in einem Lebensmittel zu erhöhen, besteht in gentechnischen Veränderungen, z.B. bei einer Ölpflanze. Genau dieses ist bereits geschehen: Von der Firma Monsanto wurde 2010 eine gentechnisch veränderte Sojabohne entwickelt. Es wurde ein Algen-Gen in das Erbmaterial der Bohne eingebaut, deren Öl nun mit einer Omega-3-Säure angereichert ist. In der EU wurde diese Sojabohne Ende April 2015 als Import für die Verwendung in Lebens- und Futtermitteln zugelassen.
Eine Kennzeichnungspflicht der Produkte, für die diese Sojabohne verwendet wurde, besteht nicht.
Es steht außer Frage, dass bei vielen Menschen ein Missverhältnis bezüglich der Aufnahme von Omega-6- bzw. Omega-3-Säuren besteht (siehe auch Kap. 2.2 „Fette“). Nach Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann dieses Missverhältnis von Ω-6 : Ω-3 in der westlichen Welt einen Wert von 15-17 : 1 erreichen. Angestrebt werden sollte nach WHO oder der „Deutschne Gesellschaft für Ernährung (DGE) ein Verhältnis von Ω-6 : Ω-3 wie 5 : 1 oder geringer. Die Ursachen liegen einerseits in der vermehrten Aufnahme von Omega-6-haltigen Nahrungsmitteln, bei gleichzeitig verringerter Aufnahme von Omega-3-reichen Nahrungsmitteln. Gemeint sind insbesondere die Omega-3-Säuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Schwierig wird es, Antworten darauf zu erhalten, welche Menge an Omega-3-Säuren der Mensch nun konkret täglich aufnehmen sollte. Die DGE hat folgende Empfehlung ausgesprochen: Menschen aller Altersklassen sollten täglich ca. 0,5 % ihrer Gesamtenergie in Form von Omega-3-Fettsäuren aufnehmen. |
Wenn man sich entschlossen hat, bei seinen täglichen Essgewohnheiten auf die Zufuhr von Omega-3-Säuren – und auch Omega-6-Säuren – zu achten, muss bekannt sein, welche Menge dieser Stoffe in einem Nahrungsmittel enthalten ist. Die Suche startet häufig im Internet, diesbezüglich umfangreiche Tabellensammlungen in Buchform gibt es nicht. Viele andere Seiten im Internet geben nur relative Werte (hoch – niedrig) an, das ist für den Alltag auch nur bedingt hilfreich. |
Bei Interesse an dieser Thematik sind sie als Einstiege in eine Diskussion gedacht. http://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/omega_3_fettsaeuren-8135.html (Zugriff: 2015-12-14) |
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Versuche dir selbst ein Urteil über die Wirksamkeit von CLA zu verschaffen. https://de.wikipedia.org/wiki/Konjugierte_Linolsäuren (Zugriff: 2016-01-10)
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