V 3_2.1
Thema: Süße Nahrungsmittel?

zurück zur Übersicht: Versuche (V) Kapitel 2                                                                                                                                                   siehe: Haftungsausschluss

Material:
Wasserbad mit Reagenzglaseinsatz (Alternative: Tipp 1), Reagenzglasständer, 8 Reagenzgläser, Reagenzglashalter, 4 Tropfpipetten, Filzstift, Spatel, Glasstab, dest. Wasser, Messpipette (10 mL), Pipettierhilfe, 6 Bechergläser (50 ml), Becherglas 300 ml (Abfall-Sammelgefäß), Schutzbrille, Einmalhandschuhe

Lebensmittel:
Dextro-Energy-Plättchen, Honig, Brot, Leberwurst, Zitronenlimonade A (Zitronenlimonade light), Zitronenlimonade B (Zitronenlimonade)

Chemikalien:
Fehling I, Fehling II, Glucose
⇒ Schutzbrille aufsetzen
Einmalhandschuhe benutzen
Nur die angegebenen Chemikalien-Mengen nutzen
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Vorarbeiten:
Das zur Hälfte mit Leitungswasser gefüllt Wasserbad wird auf ca. 70oC erwärmt.
Nach ihrer Beschriftung von 1- 8 werden die Reagenzgläser in den Reagenzglasständer gestellt, zuerst mit 10 Tropfen Fehling I (FI) und dann (neue Tropfpipette!) mit 10 Tropfen Fehling II (FII) befüllt. Danach werden die Reagenzgläser einzeln herausgenommen und vorsichtig hin- und hergeschwenkt (Tipp 2), bis eine klare Lösung entstanden ist und dann in den Reagenzglasständer zurückgestellt.
Mit einer Messpipette werden in jedes Reagenzglas 2 mL dest. Wasser gegeben.
Die zu untersuchenden Lebensmittel werden bereitgelegt.

Hinweis: Um eine Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, ist es sinnvoll, eine kleine Menge des jeweiligen Lebensmittels zunächst in ein Gefäß (z.B. kleines Becherglas 50 mL o. Petrischalenunterteil) zu füllen und nicht die Originalverpackungen bei der Probenentnahme zu verwenden!

Durchführung:
Die Reagenzgläser werden nun zusätzlich folgendermaßen befüllt:

Rgl. Nr. Inhalt
FI/FII und …
1 zerbröseltes Dextro-energy, (mit Spatel*, Menge einer Erbse)
2 Honig (mit Glasstab*, Menge einer Erbse)
3 Brot (mit Glasstab*, Menge einer Erbse)
4 Leberwurst (mit Glasstab*, Menge einer Erbse)
5 Zitronenlimonade light (mit Tropfpipette, 20 Tropfen)
6 Zitronenlimonade normal (mit neuer Tropfpipette, 20 Tropfen)
7 Glucose (mit Spatel*, Menge einer Erbse)
8 2 ml dest. Wasser (keine weitere Befüllung!)

*Achtung: Den Glasstab bzw. Spatel nach jedem Gebrauch sorgfältig abspülen und mit einem Papierhandtuch abtrocknen!

Es macht nichts, wenn die Honig- bzw. Leberwurstmengen nicht vollständig in die Flüssigkeit des jeweiligen Reagenzglases überführt werden können.
Durch Schwenken jedes Reagenzglases werden die darin enthaltenen Stoffe vermischt.
Die Farbe jeder Probe wird notiert.

Die Reagenzgläser werden in das vorbereitete Wasserbad gestellt.
Nach ca. 4 Minuten werden die Reagenzgläser nacheinander mit dem Reagenzglashalter entnommen, nochmals leicht geschwenkt und wieder in den Reagenzglasständer zurückgestellt..

Die Farbe jeder Probe wird erneut notiert.

Beobachtung:

Rgl. Nr. Farbe (vorher) Farbe (danach)
1
2
3
4
5
6
7
8

Formuliere anschließend ein Ergebnis.

Die Inhalte der Reagenzgläser werden in das Sammelgefäß gegeben.

Ergebnis:
Hilfe für die Ergebnisformulierung:
Die sogenannte Fehlingprobe ist eine Nachweismethode für bestimmte Zucker, z.B. Glucose.
Bei Vorhandensein dieser Zucker verändert sich die blaue Farbe des Gemisches in eine grünliche bzw. dann rötliche/rote Farbe.

Anhand der beobachteten Farbe kann nur geschätzt werden, wie zuckerhaltig bzw. glucosehaltig die untersuchten Proben sind. Folgende Symbole sind zuzuordnen:
0 = keine Glucose / + = etwas Glucose / ++ = viel Glucose

Rgl. Nr.  1 2  3  4  5  6  7  8
*(0,+,++)

* Schätzung des Glucosegehaltes

Fehlerdiskussion:

 

Entsorgung:
Da es sich bei Fehling I um eine verdünnte Kupfer(II)-Sulfat-Lösung handelt, müssen die Inhalte der Reagenzgläser im Schwermetallabfall entsorgt werden.

 


 

IconAufgabe
  1. Begründe die Notwendigkeit der Versuchsansätze 1 und 2.
  2. Begründe, warum du nicht ausschließen kannst, dass sich auch andere Zucker in einem der getesteten Nahrungsmittel befinden bzw. dass selbst bei negativer Testung ein Zucker enthalten sein könnte.
    Eine Hilfe auf die Antwort gibt dir der Versuch V 1_2.1Zucker ist nicht gleich Zucker“.
Lösung zu 2.:

Die benutzten Reagenzien weisen Glucose, Fructose, Galactose, Maltose und Lactose nach. Die vier zuletzt genannten Zucker könnten also auch enthalten sein, da sie wie Glucose auch zu den reduzierenden Zuckern gehören, also mit dem Fehlinggemisch zur Farbveränderung führen.
Außerdem könnte in den Proben auch Saccharose sein. Dieser Zucker ist nicht mit der Fehlingprobe nachweisbar (siehe V 1_2.1/ Hilfen zu Aufg.3).


Tipp 1:

Falls kein Wasserbad zur Verfügung steht: regulierbare Heizplatte, Becherglas (200 – 300 mL) benutzen.
Achtung: Die Reagenzgläser schwimmen auf, deshalb einen Reagenzglashalter an jedem Reagenzglas befestigen und dann hineinstellen!
Darauf achten, dass das Wasser heiß ist, aber nicht kocht.! Gegebenenfalls mit einem Thermometer prüfen!
Die Erwärmung der Proben sollte nicht über der Bunsenbrennerflamme erfolgen!
Bei zu wenig Erfahrung mit dieser Methode besteht die Gefahr des „Herausschießens“ der Inhalte bei zu starker Erhitzung bzw. bei Siedeverzug.

Tipp 2:
Ein Reagenzglas schwenken heißt, dass es mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger senkrecht gehalten wird und in horizontaler (waagerechter) Richtung durch Drehung des Unterarms bewegt wird.
Ist der Inhalt heiß, sollte ein Reagenzglashalter benutzt werden, der mit Daumen und Zeigefinger gehalten wird.
Zucker

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